WM-Reste sinnvoll nutzen

Kühne Vorschläge zur Umnutzung der WM-Stadien in Brasilien

[07|14] Nur wenige Tage nach dem Ende der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien stellen nicht nur wir uns die Frage: Was passiert anschließend mit den mit unzähligen Millionen Dollar aus dem Boden gestampften Spielstätten? Wird sie das selbe Schicksal ereilen wie die Fußballstadien in Südafrika? Vier Jahre nach der Weltmeisterschaft sind sie jetzt überdimensionierte Hinterlassenschaften, die nicht oder nur unzureichend genutzt werden*. Auch ein französisch-chilenisches  Architektenduo hat sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und schlägt eine besonders kühne Umnutzung der brasilianischen Stadien vor.
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„Spontane Architektur“
Der Chilene Axel de Stampa und der Franzose Sylvain Macaux haben vor etwas mehr als einem Jahr das Projekt 1 WEEK 1 PROJECT (1W1P) ins Leben gerufen. Ihr Ziel: Jede Woche stellen sie ein „spontanes architektonisches“ Projekt vor, das fernab konkreter Umsetzungsmöglichkeiten alternative städtebauliche oder architektonische Perspektiven eröffnet. Einen solchen Blick werfen die Architekten auch mit ihrem Projekt „Casa Futebol“ auf die riesigen Spielarenen in Belo Horizonte, Porto Alegre oder Manaus: In die teilweise sehr luftige Architektur sollen Wohnblöcke integriert werden können.

Doppelte Nutzung
Mit dem Casa Futebol“-Ansatz sehen die Architekten gleich zwei Nutzungsmöglichkeiten vor:  Während Um- und Anbauten dazu beitrügen, die Wohnraumverknappung in den Millionienstädten zu reduzieren, würden auf den Spielfeld auch nach wie vor Begegnungen ausgetragen werden können. Praktischer Nebeneffekt: Die mittel- bis langfristige Finanzierung der Umbauten durch die Eintritts-Erlöse wäre so sichergestellt. Offen lässt der Entwurf zwar, wie die knapp 100m2 großen Fertig-Wohnblöcke  erschlossen werden sollen oder ob die Statik einen solchen Eingriff zulässt. Die Vision der beiden Architekten kann aber als Fingerzeig in Richtung zukünftiger Großveranstaltungen gedeutet werden: Warum nicht gleich eine sinnvolle und realitätsnahe Weiternutzung der Objekte bereits in der Entwurfsphase einplanen?

*siehe (temporär erreichbaren) Tagesschau-Beitrag hierzu

© Fotos: Mit freundlicher Genehmigung 1W1P

 

ME für magazin-restkultur.de | © Magazin für Restkultur 2014

Der Rest – in anderen Medien

08.11.21

»TAUSENDE TONNEN CORONA-MÜLL LANDEN IM MEER«

»Forscher haben berechnet, dass allein bis August 2021 8,4 Millionen Tonnen pandemiebedingter Plastikmüll angefallen sind. (...)«

21.01.20

»Schöner Wohnen mit Schrott«

»Ob Fußboden, Raumteiler, Stuhl oder Ziegel – immer mehr Designer tüfteln an neuen Werkstoffen aus Abfall. Selbst Urin wird zur Ressource. (…)«

07.01.20

»Leichensuche in der Mülldeponie«

»Seit Oktober wird die Frankfurterin Iryna U. vermisst. Nun ist die Polizei sicher, dass sie getötet wurde und sucht in einer hessischen Mülldeponie.«

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