»Wir sind die Letzten – fragt uns aus!«

»Wir sind die Letzten – fragt uns aus!«

In diesem Jahr jährt sich die Befreiung der Konzentrationslager von Dachau, Auschwitz oder Bergen-Belsen zum 69. Mal. Hunderte von Menschen kamen Anfang Mai an den unterschiedlichen KZs zusammen, gedachten der Opfer und legten Kränze nieder. Auch einige Überlebende fanden in diesem Jahr wieder den Weg zu den einstigen Stätten des Grauens. Doch vergleicht man die Bilder mit denen von vor zehn Jahren, sieht man: Die Reihen lichten sich – die Zeitzeugen werden weniger. Mit teilweise knapp 90 Jahren bewahren sie ein wichtiges Stück Geschichte auf und können heute noch darüber sprechen. Noch.
Die Zeit zeigt auf schonungslose Weise: Wir sind vergänglich. Und somit drohen die Erinnerungen zu verblassen und zu verwässern. Den Stiftungen zum Gedenken an die Opfer des Holocaust fehlt teilweise das Geld um auf VHS-Videos aufgenommenes Material zu digitalisieren und somit für die Zukunft zu konservieren. Drohen die Reste einer Geschichte zu zerfallen, die wir alle niemals vergessen sollten? „Wir sind die Letzten – fragt uns aus“, forderte einst der Schriftsteller Hans Stahl in einem Gedicht auf. Noch lassen sich die, die das Unmögliche erlebt und überlebt haben, fragen. Noch haben sie die Möglichkeit die nachfolgenden Generationen aufzuklären. Und noch haben wir die Chance, von ihnen zu lernen. Solange, bis von der Geschichte nur noch Erinnerungen übrig sind.
MS für magazin-restkultur.de | © Magazin für Restkultur 2014

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