
Zum diesjährigen Welternährungstag gab es im Kulturclub Schon Schön in Mainz nicht nur den Film Die Essensretter zu sehen – auch der Regisseur des Streifens Valentin Thurn war vor Ort. In der anschließenden Podiumsdiskussion debattierten er, die rheinland-pfälzische Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft Ulrike Höfken, Julian Schröder vom Entwicklungspolitischen Netzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN) und Konstanze Seltner vom Weltladen Mainz über Fragen der Lebensmittelverschwendung und der Welternährung. Zur Sprache kamen sowohl die knapp eine Milliarde Menschen, die weltweit am dramatischen Nahrungsmittelmangel leiden als auch die ungleiche Verteilung von Lebensmitteln. Im Laufe der knapp einstündigen Diskussion wurden einige der Lösungsmodelle erörtert, die zu einer Reduzierung der Verschwendung einerseits und zu einer gerechteren Verteilung andererseits führen könnten. Nach Überzeugung der anwesenden Experten zählen der Ausbau der regionalen Landwirtschaft ebenso dazu wie die Reduzierung der Massentierhaltung oder die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Umgang mit Lebensmitteln. Deutlich wurde jedoch auch, dass die Lebensmittelverschwendung und -verteilung ein vielschichtiges und komplexes Thema ist. In einer anschließenden Fragerunde hatten die knapp 50 Zuschauer Gelegenheit, einige Fragen zu stellen. Die Aufmerksamkeit galt dabei unter anderem dem pessimistischen Ausblick auf die Halbierung der Lebensmittelverschwendung in Deutschland bis zum Jahr 2020, aber auch dem Freihandelsabkommen TTIP. Valentin Thurn gab außerdem Ausblicke auf seinen neuen Film Zehn Milliarden, der im Februar nächsten Jahres in die Kinos kommt und der sich der Frage widmet, wie es gelingen kann, die geschätzte zehn Milliarden Menschen zu ernähren, die im Jahr 2050 die Erde bevölkern werden.
Wir sind im Vorfeld zu der Veranstaltung mit dem Regisseur ins Gespräch gekommen und haben ihm diesmal „den Rest überlassen“.
©Foto: mgzn-rstkltr
ME für magazin-restkultur.de | © Magazin für Restkultur 2014