
14. Februar 2014
Wenn ein Bauer einen Baum pflanzt oder seinen Acker bestellt, sieht er es mitunter ungern, wenn sich jemand „unerlaubt“ der Äpfel oder Kartoffeln bemächtigt. Wenn also ein Schweizer Nahrungsmittelkonzern Wasservorkommen in Nigeria erschließt, ließe sich ja ähnlich viel Verständnis dafür aufbringen, dass es für abgefülltes Wasser einen monetären Gegenwert erwartet. Oder? An Verständnis dafür aber fehlt es dem Zuschauer, wenn wie in der 3Sat-Dokumentation „Wem gehört das Wasser?“ zu sehen, das Lebenselixier der lokal ansässigen Bevölkerung entzogen und ihr nicht in ausreichender und sauberer Menge zur Verfügung steht. Den ohnehin schon unter großen Existenznöten leidenden Menschen in der Nähe einer nigerianischen Abfüllanlage bleibt nichts anderes übrig, als der Weg zu einem der wenigen öffentlichen Brunnen oder zu (wohlgemerkt nicht vom Abfüller organisierten) Wasserspenden. Oder natürlich auch der Gang in einen Supermarkt, wo es das abgefüllte Wasser – für viele jedoch unerschwinglich – auch käuflich zu erwerben gibt.
Quelle: 3Sat
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