Es ist vielleicht illusorisch anzunehmen, dass Kunst einen tiefgreifenden Wandel auszulösen in der Lage ist. Zu gefestigt und vielschichtig scheinen eine Vielzahl komplexester Probleme, zu denen beispielsweise die grassierende Lebensmittelverschwendung zu zählen ist. Doch mehr als tausend Worte – die wir hier nicht verlieren werden – sagen Bilder allemal und dokumentieren ja per se einen gewissen grundsätzlichen Veränderungsprozess und -willen. Umso mehr, wenn sie (wie die Aufnahmen der Serie One Third des österreichischen Fotografen Klaus Pichler) eine gewisse provokative Aura umgibt. Ein ganzes Jahr haben uns nun Monat für Monat die Bilder verdorbenen Gemüses, verschimmelten Obstes und faulender Tierkadaver begleitet und vielleicht den einen oder anderen Betrachter nachdenklich oder sogar wütend gemacht. Zur Erinnerung: Der Name der Serie (One Third) gibt schließlich Aufschluss darüber, dass ein knappes Drittel der Lebensmittel unverbraucht in der Tonne landet. Jahr für Jahr. Weltweit.

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