Restkultur-Projekt des Monats [April 2015]: »altkleiderspenden.de«

Ein rotes Kreuz bedeutet nicht immer, dass das DRK dahintersteckt ...
Ein rotes Kreuz bedeutet nicht immer, dass das DRK dahintersteckt ...
RSTKLTR_Projekt_desMonats_II Restkultur-Projekt des Monats 
Zahlreiche Engagierte haben den mühsamen Kampf gegen die Wegwerfgesellschaft aufgenommen oder befassen sich ganz einfach mit dem »Rest«. Wir haben uns für den Zeitraum von 15 Monaten regelmäßig auf die Suche nach ihnen begeben. Auf welche Schwierigkeiten stoßen die Initiatoren, welche Erfolge können erzielt werden und welche Erfahrungen machen sie dabei? Einen Monat lang haben wir Antworten und Konzepte entsprechender Akteure für sich sprechen und als »Restkultur-Projekt des Monats« in den Vordergrund treten lassen.
Alle bisherigen Restkultur-Projekte des Monats im Überblick:
(absteigend nach Erscheinungsdatum) 
Restkultur-Projekt des Monats [Dezember 2015]: Slow Food/»Schnippeldisko« 1. Dezember 2015 - »Wir von Slowfood haben etwas gegen Lebensmittelverschwendung. Deshalb haben wir vor einigen Jahren die Schnippeldiskos ins Leben gerufen. Hier wird nicht nur geschnippelt und gekocht, sondern auch getanzt und gefeiert!« – Slowfood Deutschland – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [November 2015]: »Repair Café Offenbach« 1. November 2015 - »In welcher Art von Gesellschaft möchte ich gerne leben?«, habe ich mich irgendwann gefragt und festgestellt, dass mir ein Gesellschaftsmodell vorschwebt, in dem es nicht immer darum geht, immer weiter zu wachsen und zu konsumieren. Deshalb habe ich das Repair Café in Offenbach gegründet. – Kai Kotzian, Repair Café Offenbach – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [Oktober 2015]: »Leben ohne Kühlschrank« 1. Oktober 2015 - »Was hindert mich daran, nicht vielleicht auch ohne Kühlschrank auszukommen? Könnte ich damit leben, wenn mein Kühlschrank bei mir gleich um die Ecke wäre und ich nicht rund um die Uhr, sondern nur von sieben bis 22 Uhr Zugriff darauf hätte? Diesen Kühlschrank nennt man Supermarkt.« –Christian P. – [...]
Oxfam Unverpackt, EinZiegartige Geschenke, die Gutes tun. Restkultur-Projekt des Monats [September 2015]: »OxfamUnverpackt« 1. September 2015 - »Hast Du schon mal eine Ziege verschenkt? Oder ein Huhn oder 10 junge Bäume? Mit OxfamUnverpackt ist das möglich. Der Geschenkkatalog von Oxfam Deutschland bietet originelle Geschenkideen für Leute, die schon alles haben, und mit denen man gleichzeitig Menschen unterstützt, die so gut wie nichts besitzen.« –OxfamUnverpackt – [...]
Lebensmittelverschwendung stoppen in Europa Restkultur-Projekt des Monats [August 2015]: »Petition gegen Lebensmittelverschwendung« 1. August 2015 - »Zwei Petitionen – ein Ziel: Gegen die Verschwendung von Lebensmitteln – in Deutschland und der EU. Wie es begann, was für Ziele erreicht wurden, wie es weitergehen soll, warum und überhaupt … Und was wir alle dafür tun können!« – Claudia Ruthner – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [Juli 2015]: »minimalismusblog« 1. Juli 2015 - »Wie oft habe ich eigentlich schon Sachen gekauft, die dann jahrelang unbenutzt in meiner Wohnung herumlagen? Und warum? Fragen, deren Beantwortung mir so viel Spaß gemacht hat, dass ich anfing, darüber einen Blog zu schreiben – den Minimalismusblog.« – Isabell Scheuplein, minimalismusblog – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [Juni 2015]: »rebelle-upcycling.de « 1. Juni 2015 - »Ein Kind braucht kein Spielzeug, sondern Zeug zum Spielen. Dieser Satz stammt vom dänischen Familientherapeuten Jesper Juul. Und noch bevor ich ihn in einem seiner Bücher gelesen hatte, hat mein Kind mir genau dies gezeigt – und mich so, ohne es zu wollen, zum Upcycling gebracht.« – Anne Thorand, Re:BeLLe – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [Mai 2015]: »ShoutOutLoud« 1. Mai 2015 - »ShoutOutLoud existiert seit 2013 als gemeinnütziger Verein in Frankfurt am Main/Rhein-Main-Gebiet und lädt Menschen – egal welchen Alters oder welcher Herkunft – dazu ein, ihre Ideen für eine fairere, gesündere und nachhaltigere Welt gemeinsam umzusetzen.« – ShoutOutLoud – [...]
Ein rotes Kreuz bedeutet nicht immer, dass das DRK dahintersteckt ... Restkultur-Projekt des Monats [April 2015]: »altkleiderspenden.de« 1. April 2015 - »In Deutschland werden jährlich etwa 750.000 Tonnen Altkleider entsorgt. Doch was passiert eigentlich mit den alten Klamotten? Ist eine Altkleiderspende sinnvoll und worauf sollte ich dabei achten?« – Tobias Ebert und Amos Groth, altkleiderspenden.de – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [März 2015]: »Ein guter Tag hat 100 Punkte« 6. März 2015 - »Welcher Lebensstil tut uns gut? Und welcher Lebensstil ist verträglich, um die Welt und unser Klima auch in Zukunft im Gleichgewicht zu halten? 100 Punkte ist Dein tägliches Budget. Dahinter steht eine für alle Menschen verträgliche Lebensweise.« – Ein guter Tag hat 100 Punkte – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [Februar 2015]: »REdUSE« 6. Februar 2015 - »Heutzutage verbraucht die Menschheit mehr natürliche Ressourcen denn je zuvor. Jährlich werden rund 60 Milliarden Tonnen Ressourcen entnommen. Damit verbrauchen wir etwa 50 Prozent mehr Ressourcen als noch vor 30 Jahren.« – REdUSE – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [Januar 2015]: »Widerstand ist zweckmäßig« 6. Januar 2015 - »Meinen Abfall konnte ich mittlerweile so weit reduzieren, dass fast nichts mehr anfällt. Gelungen ist mir das, indem ich Vieles im Haushalt selber herstelle. Aber auch die Umstellung auf eine plastikfreie Küche hat dazu beigetragen, weil ich keine Wegwerfprodukte mehr verwende.«– Maria Widerstand – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [Dezember 2014]: »Apfelschätze« 11. Dezember 2014 - »Es gibt in Deutschland mehr Apfelbäume als Einwohner und doch dominieren im Supermarkt importierte Supermodels. Ich möchte Erntekonzept, Lebensmittelkreisläufe, regionale Ernährungssicherung neu denken.« – Anja Fiedler, Apfelschätze – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [November 2014]: »Bea Johnson (Zero Waste)« 1. November 2014 - »Mit meinem Blog ZeroWasteHome.com und dem Buch Zero Waste Home habe ich eine weltweit wachsende Community zu einem Lebensstil inspiriert, bei dem die Vermeidung überflüssiger Abfälle im Vordergrund steht.« – Bea Johnson, zerowaste – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [Oktober 2014]: »Foolfashion.Blogspot« 1. Oktober 2014 - »Nachdem ich „Plastic Planet“ von Werner Boote gesehen hatte, hatte ich auf diesen Irrsinn keine Lust mehr. Also machte ich mich auf die Suche nach einem möglichst plastikreduzierten Lebens- und Konsumstil, um dem etwas entgegenzusetzen.« – Zora, Foolfashion.Blogspot – [...]
Restkultur-Projekt des Monats [September 2014] »Das Experiment gelber Sack« 1. September 2014 - »Ich habe es geschafft, von zwei gelben Säcken im Monat auf vier Stück im Jahr zu kommen und hoffe, dass ich noch mehr reduzieren kann.« – Evelyn, Das Experiment gelber Sack – [...]

 #8 | Restkultur-Projekt des Monats, April 2015:  

»altkleiderspenden.de«

Betreiber/in: Amos Groth, Tobias Ebert (Köln)
Typ: Website/Blog »altkleiderspenden.de«
Seit: 2012
Schwerpunkt(e): Bewusstseinsbildung, Aufklärung

Selbstbeschreibung: 

Tobias Ebert und Amos Groth von altkleiderspenden.de
Tobias Ebert und Amos Groth von altkleiderspenden.de

In Deutschland werden jährlich etwa 750.000 Tonnen Altkleider entsorgt. Doch was passiert eigentlich mit den alten Klamotten? Ist eine Altkleiderspende sinnvoll und worauf sollte ich dabei achten?

Kleidung ist für viele Menschen längst mehr als nur Schutz vor Wind und Wetter. Nicht wenige haben das Bedürfnis, sich stil- und trendsicher durch den Alltag zu bewegen. Große Modeketten machen es uns einfach, regelmäßig unsere Garderobe zu wechseln und trotzdem nicht arm dabei zu werden. Kleidung ist mitunter zu einem Wegwerfprodukt geworden. Auf unserer Plattform finden Menschen schnell und unkompliziert eine (legale) Abgabestelle für Altkleider in ihrer Nähe. Ziel ist es, eine deutschlandweite Übersicht ausschließlich legaler Altkleidercontainer und Kleiderkammern seriöser Sammelorganisationen zu erstellen. In unserem Blog berichten wir außerdem offen und unabhängig über die Verwertung von Altkleidern, die Verteilung der Gewinne aus der Altkleidersammlung und wie Altkleiderimporte die Textilwirtschaft in Afrika und Asien beeinflussen. Dabei zielt unsere Seite auch darauf ab, das Bewusstsein für den nachhaltigen Konsum, die nachhaltige Entsorgung und Wiederverwertung von Bekleidung zu schärfen.

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Ein rotes Kreuz bedeutet nicht immer, dass das DRK dahintersteckt

Vorsicht vor illegalen Altkleidercontainern!
Es ist ein Mythos, dass gespendete Altkleider größtenteils direkt und kostenlos an Hilfsbedürftige verteilt werden. Dafür ist das Aufkommen an Alttextilien zu groß und die Anforderungen an Kleidung für Hilfsbedürftige zu speziell. Vielmehr dienen die Erlöse aus den Verkäufen der Altkleider karitativen Einrichtungen wie dem Deutschen Roten Kreuz als Einnahmequelle für die Realisierung ihrer Hilfsprojekte. Dubiose Sammler drücken allerdings oftmals auf die Tränendrüse a la „Baby Nothilfe“, gestalten ihre Container im karitativen Look und geben meist keine Kontaktdaten an. Ebenso sollte man bei Straßensammlungen darauf achten, dass diese von einer vertrauenswürdigen Organisation durchgeführt werden. Auf Altkleiderspenden.de versuchen wir darauf aufmerksam zu machen und die Machenschaften illegaler Sammler aufzudecken.

Altkleider werden global gehandelt - hier die Exportwege aus Deutschland
Altkleider werden global gehandelt – hier die Exportwege aus Deutschland

Den Weg der Altkleider ausleuchten
Nachdem die Altkleider in den Container geworfen wurden, beginnt für sie eine lange Reise. Verwertungsunternehmen kümmern sich um die Abholung der Alttextilien, teilen diese in Sortierbetrieben von Hand in unterschiedliche Qualitätsklassen auf und verpacken sie für den Transport. Je nach Qualität wird die Kleidung dann in unterschiedliche Regionen (Afrika, Osteuropa, Asien) verschifft und dort an Großhändler verkauft. Über Zwischenhändler landen die Altkleider am Ende auf Second-Hand-Märkten und letztlich in den Kleiderschränken der jeweiligen Bevölkerung. Über diese und andere Verwertungswege sprechen wir offen – und wenn es sein muss, auch kritisch.

Herstellung von Kleidung ist Aufwändig
Wo und unter welchen Bedingungen Bekleidung teilweise hergestellt wird, ist bereits des Öfteren diskutiert worden. Doch für die Herstellung von Textilien werden ebenfalls kostbare Rohstoffe benötigt. Allein für die Produktion eines einzigen T-Shirts sind bis zu 20.000 Liter Trinkwasser notwendig. Für die Produktion von Baumwolle werden außerdem etwa 25 % der weltweit gehandelten Insektizide und etwa 11 % der Pestizide eingesetzt. Deshalb ist es wichtig, ein Bewusstsein für den Wert von alten Kleidungsstücken zu schaffen.

Mehr über legale Abgabemöglichkeiten und über die Organisationen erfahren, die man unterstützt
Mehr über legale Abgabemöglichkeiten und über die Organisationen erfahren, die man unterstützt

Altkleiderspenden sind aber auch sinnvoll
Wirft man seine alten Kleider in den Müll, kommen sie in die Müllverbrennungsanlage und die kostbaren Ressourcen werden verheizt. Der Einwurf in den Altkleidercontainer oder die Abgabe in einer Kleiderkammer sind nachhaltigere Alternativen, da knapp 90% der gespendeten Textilien wiederverwertet werden können. Etwa die Hälfte der gespendeten Altkleider können – so wie sie sind – als Second-Hand weiter getragen werden. Ein Viertel können noch als Putzlappen, durch Faserrückgewinnung können etwa 20 %  z. B. als Rohstoff für Dämm- und Isolierstoffe verwendet werden.

altkleiderspenden.de

Wir bedanken uns bei Tobias und Amos von altkleiderspenden.de für die Teilnahme!

Du hast selber ein interessantes Projekt oder kennst eine interessante Seite? Dann lass uns das einfach unter Mitmachen wissen! 

©Text/Abbildungen: Tobias Ebert/Amos Groth

 

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