
Restkultur-Projekt des Monats
Zahlreiche Engagierte haben den mühsamen Kampf gegen die Wegwerfgesellschaft aufgenommen oder befassen sich ganz einfach mit dem »Rest«. Wir haben uns für den Zeitraum von 15 Monaten regelmäßig auf die Suche nach ihnen begeben. Auf welche Schwierigkeiten stoßen die Initiatoren, welche Erfolge können erzielt werden und welche Erfahrungen machen sie dabei? Einen Monat lang haben wir Antworten und Konzepte entsprechender Akteure für sich sprechen und als »Restkultur-Projekt des Monats« in den Vordergrund treten lassen.

Zahlreiche Engagierte haben den mühsamen Kampf gegen die Wegwerfgesellschaft aufgenommen oder befassen sich ganz einfach mit dem »Rest«. Wir haben uns für den Zeitraum von 15 Monaten regelmäßig auf die Suche nach ihnen begeben. Auf welche Schwierigkeiten stoßen die Initiatoren, welche Erfolge können erzielt werden und welche Erfahrungen machen sie dabei? Einen Monat lang haben wir Antworten und Konzepte entsprechender Akteure für sich sprechen und als »Restkultur-Projekt des Monats« in den Vordergrund treten lassen.
#4 | Restkultur-Projekt des Monats, Dezember 2014:
»apfelschatze.de«
Betreiber/in: | Anja Fiedler (42) aus Berlin |
Typ: | Website [apfelschaetze.de] |
Seit: | 2010 |
Schwerpunkt: | Lebensmittelrettung |
Selbstbeschreibung: Wir von Apfelschätze widmen uns seit 4 Jahren der „Rettung“ heimischer Äpfel. In Berlin und Brandenburg folgen wir den Einladungen von Baumbesitzern, die selbst nicht die Zeit oder Muße zur Aberntung ihrer Schätze finden. Somit „retten“ wir die Frucht vor dem Verderben. Gemeinsam mit Städtern, Schulen und Kindertagesstätten ernten, teilen, genießen und bewahren wir kurzfristig ungenutzte Ressourcen und langfristig die regionale Artenvielfalt. In Workshops und Aktionen weisen wir anhand des Apfels auf das Absurde in der heutigen Lebensmittelindustrie hin und erläutern Zukunftsperspektiven. Das gemeinsame Entdecken von Lebensmitteln vor der eigenen Haustür macht die stadtalltagstaugliche Versorgung greif- und erlebbar. Neben der Pflege und Nutzung von bestehenden Apfelvorkommen, ist die langfristige Pflanzung einer essbaren Stadt ein weiteres Ziel von Apfelschätze. Im Tochterprojekt Stadt-Baum-Schule ziehen Kitakinder über Jahre hinweg Nutzbäume auf. Diese werden bei der Einschulung der Kinder in den Stadtraum versetzt, wobei sie ihren ökologischen und ökonomischen Wert zu diesem Zeitpunkt bereits vervielfacht haben. Als positiven Nebeneffekt sehen wir die aufkeimende Beziehung zwischen Mensch und Natur sowie die gesteigerte Sichtbarkeit von Nutzräumen in der Stadt.
![]() Wir, das bin eigentlich ich, Anja Fiedler, ursprünglich tätig in der Kulturszene, gründete 2010 die Initiative „Stadt macht satt“, in der es um gegenwärtige und zukünftige Ernährung, Wirtschaft und Sichtbarmachung von uns umgebenden wertvollen Ressourcen geht. Es gibt in Deutschland mehr Apfelbäume als Einwohner und doch dominieren im Supermarkt importierte „Supermodels“. Ich möchte Erntekonzept, Lebensmittelkreisläufe, regionale Ernährungssicherung neu denken. Diese Unstimmigkeit als Ausgangspunkt nehmend, möchte ich langfristig zu einem Umdenken in der Ernährungssicherung ermuntern. Der Apfel versinnbildlicht durch die Möglichkeit des ganzjährigen Genusses hierbei die Vermeidbarkeit vom Zukauf exotischer Sorten. Bei entsprechender Lagerung kann sich ein Städter klimaneutral und vitaminreich von September bis Juni mit Äpfeln aus dem Umland versorgen. Im kommenden Jahr werde ich Apfelschätze zu einem sozialen Unternehmen umbauen. Um zwei nachhaltige Arbeitsplätze und damit weitere ertragreiche Erntesaisons zu sichern, nutze ich derzeit ein Crowdfunding. Infos dazu und die freundliche Einladung zum Stöbern und Unterstützen findet ihr auf startnext.de/apfelschaetze. Kontakt: |
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Wir bedanken uns bei Anja für die Teilnahme und das Einreichen der Idee!
Du hast selber ein interessantes Projekt oder kennst eine interessante Seite? Dann lass uns das einfach unter Mitmachen wissen!
©Text/Fotos: Anja Fiedler/apfelschaetze.de