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Wir stellen Vorschläge* unserer Leser zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung vor, die zeigen sollen: Lebensmittel sind keine Reste. Du hast weitere Ideen, die Du uns zukommen lassen möchtest? Mit dem unten stehenden Formular ist es ganz einfach! Es lohnt sich aber auch, sich von den Ideen anderer inspirieren zu lassen und von Zeit zu Zeit wieder hier reinzuschauen.

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Mein Vorschlag, damit Lebensmittel nicht zu Resten werden, passt am besten in die Rubrik:

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Beim Einkaufen/PlanenBeim KochenIm AlltagWenn was übrig istVom EngagiertenSonstige KreativtippsIn der NachbarschaftVom ProfiBunt GemischtesEine Frage der LebenseinstellungDownloads
 

  1. Anett: Ich gehe zu 90% mit einem Einkaufszettel in den Laden, um mir meine Lebensmittel zu kaufen. Ich achte in meinem Vorratsschrank darauf, dass ich regelmäßig die Daten kontrolliere und wenn es dem Ablaufzeitpunkt nahe kommt, koche ich speziell mit dieser Zutat. Gemüse, das an frische verlieren könnte, wird geputzt und eingefroren. Seit neuestem versuche ich mich im Lebensmitteltausch und im Retten stark zu machen, um so mein Zeichen setzen zu können.
  2. Sabine (Schwanenstadt, Österreich): Ich kaufe Artikel, die schon ein Ablaufpickerl mit 30% oder mehr haben und nur das, was ich wirklich brauche. Aus Resten werden entweder Suppen oder andere Köstlichkeiten gemacht oder ich friere sie ein.
  3. Rita (Altusried): Bei uns fallen so gut wie keine Reste an. Ich kaufe sehr bewusst ein. Der Speiseplan richtet sich nach dem Inhalt des Kühlschrankes. 1x in der Woche gibt es Eintopf oder einen Auflauf, da lassen sich Reste toll verwerten. Semmel und Brot wird portionsweise eingefroren, so haben wir immer frische Produkte. Wegwerfen käme für mich nicht in Frage. Gute Planung ist alles!
  4. Steffi (42, Wuppertal): Ich hole meine Lebensmittel in dem FAIRteilerladen in Wuppertal. Ich versuche, soviel und so kreativ wie möglich damit zu kochen und so wenig wie es nur geht, dazu zu kaufen. Rezepte suche ich dafür im Internet oder kreiere selbst eigene. Ich versuche damit meinen Kindern ein Vorbild zu sein. Als Zukunftsprojekt schwebt mir ein öffentliches Frontcooking vor: Öffentlich in der Fussgängerzone mit Resten zu kochen, um noch mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen, was für ein Wahnsinn diese Wegwerfgesellschaft ist …
  5. Mareia (42, Pliening) Ich kaufe zwar sehr nach dem Lustprinzip, kaufe allerdings überschaubare Mengen. Kochen/Essen zubereiten tue ich allerdings nach dem gleichen Prinzip. Ich überlege mir, zu was mich die Sachen, die ich vorfinde so inspirieren und lasse meiner Kreativität freien Lauf. Da kommen immer wieder leckere Sachen bei raus. In WG-Zeiten ist es für mich selbstverständlich, dass sich alle an allen Lebensmitteln bedienen können. Ich liebe Potlucks. Wir treffen uns in gemütlicher Runde und jeder bringt was mit. Wenn ich doch mal nicht haltbare Lebensmittel übrig habe, bevor ich beispielsweise auf Geschäftsreise fahre, überlasse ich diese Freunden oder Mitbewohnern. Reste oder Aussortiertes beim Gemüse schälen, gehen direkt an den Hund oder an die Hasen. Und wenn dann immer noch was übrig bleibt, landet es auf dem Komposthaufen im Garten und trägt so zu einem späteren Zeitpunkt zu guter Erde für zukünftiges Gemüse bei. Ich bin Vegetarierin – Fleischabfälle gibt es bei mir also nicht.

  1. Gabriele: Das fängt bei mir schon beim Kochen an. Wenn ich zum Beispiel einen Apfelstrudel mache, schäle ich die Äpfel nicht und aus den Kernen mache ich eine Kette. Mit dem Kaffeesatz dünge ich meine Blumen. Die Rinde des Parmesans koche ich in der Gemüsesuppe, das gibt einen feinen Geschmack. Eierschalen zerkleinere ich im „Thermox“ und gebe sie, wenn ich einen Kuchen backe, dazu. Aus altem Weißbrot mache ich Semmelbrösel oder gebe es in die faschierten Laibchen. Wenn das Marmeladeglas leer ist, gieße ich Milch hinein und mache noch einen Milchshake daraus. Den Fisch in Salzkruste mache ich mit Hamsterstreu etc.
  2. Kat (32, Hamburg): Mit dem Gemüse, das nicht mehr so taufrisch ist, koche ich Suppen. In allen möglichen Variationen. Die friere ich dann ein und freue mich, wenn ich nach einem langen Arbeitstag heim komme und nicht mehr kochen muss.
  3. Christina (Innsbruck): Eigentlich ist das gar nicht so schwierig. Ich koche sehr intuitiv, d.h. je nachdem was so gerade im Kühlschrank ist. Und zusätzlich gönne ich mir den Luxus eines Gefrierschranks. Aber es war wohl auch ein „Erfahrungsweg“ bis hierher. Früher habe ich sicher auch Lebensmittel weggeworfen. Damals habe ich diese auch nicht so geschätzt wie heute. Heute habe ich auch selbst einen Garten. Projektideen gibt es einige in Richtung Lebensmittelretten.
  4. Cori (43): Wenn ich Radieschen kaufe, esse ich nicht nur die Radieschen, sondern koche aus den Blättern der Radieschen auch noch eine leckere Radieschenblättersuppe. Denn das Wegwerfen der grünen Blätter wäre aus meiner Sicht eine Verschwendung von wunderbaren Lebensmitteln.
  5. Birgit-Anne: Ich achte bei meinen Einkäufen darauf nicht mehr zu kaufen, als ich wirklich brauche. Gemüsereste und -Schalen (Möhren, Lauch, Spargel, Zwiebeln und anderes), friere ich ein – ist der Gefrierbeutel voll koche ich daraus zusammen mit Gewürzen und Lorbeer eine leichte Gemüsebrühe . Diese fülle diese heiß in Gläser oder Flaschen, sie dienen mir als Grundlage für Sossen und Suppen. Gut verschlossen, kühl und dunkel aufbewahrt habe ich immer einen Vorrat. Sofern die Gläser dicht verschlossen sind hält es sich sehr lange. 
  1. Helen: Sonntags wird ein Essensplan für die kommende Woche erstellt. Hierbei achten wir auf die Anwesenheit der einzelnen Familienmitglieder (Sport, Schule, Dienstreisen etc.) und darauf, was an Lebensmittel vorhanden ist. Der Rest wird entsprechend eingekauft. Bei unserem Essensplan werden auch Reste eingeplant, die man ohne viel Aufwand zu einem weiteren Essen verwerten kann. Das ist besonders gut, wenn wenig Zeit zum Kochen ist. Lebensmittel werden bei uns sehr, sehr, sehr, sehr selten weggeworfen. Sollte wirklich noch etwas übrig sein und es ist zu wenig davon da, dann wird einfach etwas ergänzt, so dass es wieder eine komplette Mahlzeit wird. Eingekauft wird Anfang der Woche mit dem Einkaufszettel. Die Kinder wurden bei uns schon sehr früh in die Planung einbezogen und jeder war einmal in der Woche für das Kochen verantwortlich (am Anfang natürlich mit Unterstützung). Heute, als Erwachsene, sind sie froh darüber. Sie können kochen, kennen sich mit Lebensmitteln aus und können Reste verwerten.
  2. Malven und Christina: Es kommen immer ganz viele nette Leute zu uns nach Hause, die ganz viele Lebensmittel mitnehmen, manche davon kenne ich schon. Ansonsten kocht mir meine liebe Mama immer Brei aus dem nicht mehr so gut aussehenden Obst und Gemüse. Wenn ich so groß bin wie meine Mama, mach ich auch bei Lebensmittelretten.de mit und verteile ganz ganz viel.
  1. Natalie: Ich mache Brotaufstrich aus den Resten vom Mittagessen, indem ich es ganz fein püriere, etwas Tomatenmark und Salz dazugebe und in kleine Gläschen fülle. Wenn es sehr viel wird, friere ich die Gläschen ein. Ansonsten verschenke ich auch manches an Nachbarn.
  2. Birgit-Anne: Altes Brot schneide ich in kleine Würfel oder dünne Scheiben, lasse es vollkommen trocknen, damit es nicht schimmelt. Daraus mache ich Semmelbrösel oder Croutons für Suppen und Salate. Auch für Semmelknödel nutze ich dieses Brot. 
  1. Dannika: In meiner Heimatstadt habe ich eine Gruppe gegründet, in der Lebensmittel, die für einen selbst zu viel sind, mit anderen aus der Heimatstadt geteilt werden können. Da ich nebenher auch in der Gastronomie arbeite, kann ich, wenn dort etwas übrig bleiben sollte – was zum Glück nicht oft der Fall ist – diese Lebensmittel ebenso in die Gruppe stellen und mit anderen teilen. So wollen wir versuchen, die Lebensmittelverschwendung etwas geringer zu halten. Ebenso habe ich mir fest vorgenommen, in unserem Supermarkt jeweils das Obst und Gemüse zu kaufen, welches der Supermarkt „aussortiert“.
  2. Ben: Ich kläre Freunde und Bekannte auf und zeige ihnen, welche Ausmaße die Lebensmittelverschwendung allein in Deutschland hat. Hierfür zeige ich ihnen die vollen Müllcontainer der Supermärkte und gebe ihnen Tipps, wie man beim Kauf von Obst und Gemüse, welches nicht mehr das schönste ist, durch Handeln auch in Supermärkten günstig einkaufen kann. Ich habe eine Seminararbeit zum Thema „Nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln in meiner Stadt“ verfasst und habe hierfür mit einigen Betrieben kooperiert. Ich bin dabei als Schülersprecher dieses Thema in meiner Schule publik zu machen und arbeite mit den anderen Schülersprechern daran Taten walten zu lassen. Das Wichtigste aber ist, dass ich meine eigene Denkweise und meine eigene Lebensart umgestellt habe. Ich kaufe mit Weitblick ein und verwende „Reste“ oder, wie ich sie nenne „Möglichkeiten“ zum Kochen oder Backen. Dafür gibt es verschiedene Rezepte. Und wenn ich anderen von meinen Erfolgen und meiner einhergehenden Zufriedenheit berichte, bewirkt das um einiges mehr, als sie zu ermahnen und auf ihr Wegwerfverhalten hinzuweisen. Ich versuche, meist erfolgreich, den Spaß an Nachhaltigkeit zu vermitteln! Denn was Spaß macht, wird besser verinnerlicht und umgesetzt! 
  3. Mike, (51, Köln): Ich containere regelmäßig 3 x die Woche, mache Foodsharing und hole Lebensmittel im Bioladen ab. Ich verwerte alle geretteten Lebensmittel. Was ich zuviel habe, verteile ich über Fairteller und Foodsharing weiter, bzw. privat. Beim Kochen achte ich darauf, alles zu verwenden. Es landen nur wenige Abfälle in der Bio-Tonne.
  4. Brigitte (München): Ich habe im Februar einen Fair Teiler eröffnet, der in den Räumen unseres Nachbarschaftshilfevereins stattfindet und wenn da was übrigbleibt, stelle ich es auf die Foodsharing.de -Seite als Essenskorb. Oder ich rufe meine arbeitslose Freundin an, ob sie etwas von den Sachen, die mir zu viel sind, brauchen kann. Ich friere viel ein und habe z. B. letzte Woche von den übriggebliebenen Semmeln (es wurden uns 180 Semmeln übergeben und ca. 50 waren dann noch nicht verteilt verschenke ich in der Nachbarschaft.
  5. Petra (50, Wipperfürth): Ich bin die erste Botschafterin von foodsharing in Wipperfürth und wir sind nun schon eine kleine Gruppe von Menschen jeden Alters, die Lebensmittel in Supermärkten und Bäckereien retten, die sonst in der Tonne landen würden. Außerdem bin ich ehrenamtlich bei der Tafel tätig, die auch dazu beiträgt, Lebensmittel nicht zu verschwenden und lieber an Bedürftige weiterzugeben.
  6. Christian (38, Berlin)Ich hole regelmäßig immer Montags bei einer Bäckerei Brötchen etc. ab und für eine Obdachlosenaktion sogar kurz vorher immer am Donnerstag und Freitag. Außerdem bin Ich Foodsharing-Botschafter für die Bezirke Friedenau und Tempelhof-Schöneberg und helfe dabei weitere Läden anzusprechen, Ausweise auszudrucken und die Lebensmittelretter zu koordinieren und einzuweisen, die selbst abholen gehen.
  1. Anette (26)Alte Zeitschriften und Kochbücher beinhalten oftmals ganz andere Rezepte als heute, da wegwerfen von Lebensmitteln damals überhaupt nicht infrage kam. Auf Flohmärkten und in Antiquariaten findet man immer wieder Kochbücher oder auch Frauenzeitschriften aus den 40er-60er Jahren, die unheimlich viele Ideen bereit halten: Zum einen viele Reste-Rezepte, aber auch, was man aus scheinbar wertlosen Abfällen noch alles machen kann.
  2. Mathias: Sollte ich doch mal zu viele Lebensmittel gekauft haben, die ich nicht weiter verwenden kann, so werden diese geteilt, foodsharing ist das Wort. Es gibt mittlerweile einen großen Freundes/Bekanntenkreis, indem wir das auch privat machen. Müll tauchen /Containern ist für mich auch kein Fremdwort. Dann noch Samstags kurz vor Schluss auf den Wochenmarkt gehen. Manche Händler verschenken dann das Gemüse/Obst was sich bis zum nächsten Markttag nicht mehr hält/verkaufen läßt. Im Sommer spreche ich außerdem Menschen an, ob ich an deren Obstbäume darf, um mir z.B. Äpfel kostenlos zu holen, optimal zum Einkochen.
  3. Tina (München): Ich koche zum Teil für meine Freundinnen mit. Ich friere natürlich ein. Ich liebe es aus Resten zu kochen, ist sehr kreativ. Und ich habe ein Kochbuch meiner Oma, da ist „Resteverwertung“ mit drin – seinerzeit wurde Essen nicht weggeschmissen – das war viel zu kostbar. Brotkuchen, Brotsuppe … alles leckere Sachen!
  1. Rebecca: Ich wohne in einem Mehrparteien-Haus, in dem es noch einen sehr guten Zusammenhalt gibt. Wenn meine Nachbarn zu viel eingekauft haben oder ich (mal wieder) zu viel gekocht habe, so wandern dann regelmäßig Töpfe und Schüsseln mit Kartoffelsalat o.ä. durchs Haus. Wir teilen uns auch oft die Einkäufe: So bekomme ich dann vom Sack Möhren eine Handvoll oder vom Sellerie ein Stück (mehr brauche ich als Singlehaushalt oft nicht). Letztens haben wir mitbekommen, wie Rotkohl und Weißkohl bei einem Großmarkt weg geworfen werden sollte (welke Blätter, ein paar braune Stellen). Meine Nachbarin Ute hat dann so viele Köpfe mitgenommen, wie sie konnte und hat sie dann bei uns im Haus verteilt. Der Rotkohl wurde eingekocht und aus dem Weißkohl habe ich einen Salat gemacht. Grundsätzlich versuche ich, einfach Lebensmittel zu verarbeiten. Ich schäle und Putze mein Gemüse immer auf einmal und schneide es schon in Stifte, Scheiben u.ä. das Ganze friere ich dann ein und habe dann immer gerade die richtige Portion für meine Gerichte. Aus dem Putz-„Abfall“ koche ich immer eine Gemüsebrühe. Auch überreifes Obst wird verarbeitet, oft wissen die Leute nicht, dass man z. B. auch Bananen einfrieren kann. Kann ich etwas nicht zeitnah verarbeiten, versuche ich das Ganze haltbar zu machen. Durch Einfrieren oder Einkochen. Schade, dass viele nicht mehr wissen, wie das geht.
  2. Jessica: Wenn ich zu viel gekocht habe, lade ich meinen Nachbarn zum essen ein, um nichts wegschmeißen zu müssen.
  1. Christian Heymann (34, Berlin): Mit meinem Betrieb SpeiseGut sind wir täglich damit konfrontiert uns mit der Thematik Lebensmittelverschwendung auseinandersetzen. Es fängt bei uns mit der Planung der Ausaat an und geht bis zur Verwertung der Lebensmittel auf dem Feld. Deswegen sehen wir es als geeignet an, als kleiner Betrieb die solidarische Landwirtschaft (CSA) im Betrieb mit zu verankern. Aber auch Global versuchen wir das Thema zu beackern. Dieses Jahr auf unserem „Weltacker“ www.2000m2.eu. Christian sagt über sich selbst: Ich bin seit 17 Jahren Bauer, Landwirt und Visionär.
  2. Talley Hoban (Wiesbaden): Ich kaufe von Jahr zu Jahr immer weniger ein, übe mich im Gemüseanbau, sammle aus der Natur und Bäumen, die nicht beflückt werden. Ich teile das, was im Haushalt nicht zeitig aufgebraucht werden kann, mit anderen. Ich erzähle von meinen Aktivitäten, lebe vor und stelle kritische Fragen, wenn ich wiederholt Unsinn erkenne. Bekomme ich bei großen Mißständen keine Antworten mache ich öffentlich darauf aufmerksam, ohne den Öko-Zeigefinger zu heben. Außerdem sind meine Gemeinschaftskochaktionen mit geretteten Lebensmitteln, die zum Nachahmen anregen, ein wunderbarer Weg um ein Umdenken in Gang zu treiben. Über meine Lebensmittelrettungsaktionen habe ich bereits in den Medien viel berichtet. Wie ich im Alltag den Nähr- und Mehrwert von Lebensmitteln, die ich aus verschiedenen Quellen ziehe zu nutzen gelernt habe und mit sehr nahe stehende Menschen anwende, wissen nur wenige. 
  3. Tainá Guedes (Berlin): Ich versuche immer so viel wie möglich eines Gemüses zu verwerten. Hier einige Beispiele: In Rezepten, wo Möhren gehackt werden, würde ich sie beispielsweise nicht schälen. Das Möhrenkraut verwende ich für Tempura-Zuberei- tungen. Rettich-Blätter lege ich nach japanischer Art ein. Gurkenschalen können gegessen werden – ich habe sie immer gegessen, denn meine Mutter erzählte mir, dass sich in der Schale die meisten Vitamine befinden. Auch Petersilienstiele sind ein geschmackvolles Nahrungsmittel: Falls sie zu dick oder faserig sind, kann man sie in Gemüsebrühen verwenden und später Suppen daraus zubereiten. Generell können Gemüsebrühen frisch aus Gemüseschalen und -resten gekocht werden – aber nicht mit den Kohlgewächsen übertreiben. Die Brühen können vorrätig zubereitet und in Portionen eingefroren werden, wenn man nicht die Absicht hat sie gleich weiterzuverwenden. Weshalb das komplette Gemüse verwerten? Dazu gibt es verschiedene Gründe – vor allem bedeutet es, mit der Natur respektvoll umzugehen. So respektiert man jeden und alles, das Teil des Prozesses war, ein Essen auf unseren Tisch zu bringen. So kann man alles vollständig nutzen, was die Natur uns zu bieten hat und unsere Naturressourcen werden nicht verschwendet. Ich komme aus einem Land, wo viele Menschen bedürftig sind. Viele haben dort Nichts zu Essen. Der Gedanke, dass wir etwas wegwerfen, was andere Familien ernähren könnte, tut mir weh. Mottainai! Mottainai ist ein Wort mit buddhistischem / japanischem Ursprung. Es bedeutet so viel wie Recycling, Reduzieren, Wiederverwenden oder nicht verschwenden. Es ist auch eine Art und Weise sich zu bedanken. (Tainá Guedes ist Künstlerin, Buchautorin, Food Aktivistin und studierte Köchin. Sie arbeitet an Projekten, die Kunst und Essen verbinden, z.B.: »Share Your Food« (shareyourfood.wordpress.com); gemeinsam mit einer anthroposophischen Ärztin und einer Hebamme: »Kochen & Quatschen« (kochenundquatschen.wordpress.com); »Fruit Loot« mit der New Yorker Künstlerin Lynn Peemoeller; Teilnahme an »time/bank/time/ food« der Künstlerin Julieta Aranda; Teilnahme am BMW Guggenheim Lab Berlin)
  1. WN: Etwas ungewöhnlicher war mein Beitrag zu einem Blogevent mit dem Titel „Gib mir den Rest“: Mit den belegten Automatenbrötchen  vom Vortag, die sonst  in die Tonne gewandert wäre, ließ sich tatsächlich etwas machen: Wildkräuterknödel in Wildkräuter-Käse-Schinken-Sauce. Der Link zum Nachlesen: mega-dampf.de/kraeuterknoedel.htm
  2. 1) Ich kaufe nur was ich brauche. 2) Beim Kochen achte ich darauf, nur die Menge zu kochen, die auch tatsächlich gegessen wird. 3) Salate, Karotten, etc. halten sich am besten in einem Plastikbeutel mit etwas Wasser drin im Kühlschrank (den Beutel selbstverständlich wieder verwenden). 4) Von Frühling bis Herbst so viel wie möglich selbst anbauen. 5) Frische Produkte (Fleisch,  Fisch, Gemüse und Früchte) jeden Tag kaufen (nicht auf Vorrat). 6) Wenn ich Fleisch kaufe, nehme ich das aus der Sonderangebotskiste (kurz bevor es weggeschmissen wird). 7) Gibt es doch Resten oder fault etwas an kann man dies immer noch vielseitig verwenden (z.B. Mus oder Konfitüre aus Früchten, Saucen aus Gemüse, Fotzelschnitten aus trockenem Brot, Frittate, etc.)
  3. Dirk (33, Nürnberg) 1. Rohes Gemüse das übrig bleibt lege ich ihn Essig ein. Hält so einige Wochen und schmeckt von Tag zu Tag besser. Dauert auch nur ein paar Minuten, das ganze direkt im (zuschraubbaren) Glas zu machen. Den Tipp hab ich von Jamie Oliver. Suppengemüse kann man auch zu Suppenbrühe verarbeiten, indem man es trocknet und mit 10% Salz vermengt, ist auch lecker zum Würzen oder als Soßengrundlage. 2. Wurst von der ich sehe, dass sie nicht ganz wegkommt, bevor sie ungeniessbar wird, friere ich einfach in kleinen Portionen ein und hole sie dann, wenn ich sie brauche wieder aus dem Froster. 3. Aus Nudel und Kartoffelresten (gekocht) mache ich Salate, die sich im Kühlschrank wenige Tage halten aber immer weg kommen. Kartoffeln nutze ich auch für Bratkartoffeln. 4. Aus Resten kann man wunderbare Gerichte zaubern, je nachdem was grad an Resten da ist (egal, ob roh oder gekocht) mache ich etwas leckeres daraus. Der Kreativität sind da zum Glück keine Grenzen gesetzt. 5. Nudelsoßen und andere Dinge, die sich einfrieren lassen, kommen in den Froster und halten so Wochen bis Monate. 6. Obst wird zu Marmeladen verkocht oder als Dessert zum Fruchtsalat verarbeitet. Teilweise kaufe ich sogar reduziertes Obst mit Makeln (Superbillig), um es zu verarbeiten. Spart Geld und verhindert, dass das gute am Obst sinnlos in der Tonne landet. 7. Bei resten von Feiern, die man alleine im Haushalt nicht wegbekommt oder irgendwie verarbeiten/gefrieren kann, lade ich einfach Freunde zum Essen ein. Oder meine Freunde mich, wenn sie selbst zu viele Reste haben. 8. Auf das MHD gebe ich nichts. Ich nutze meine Sinne, um zu sehen, ob etwas geniessbar ist oder nicht. Erst schauen, dann riechen, dann probieren. Steak-Sossen zum Beispiel, die man nach dem Öffnen innerhalb von 3 Tagen aufbrauchen soll, habe ich auch schon in der nächsten Grillsaison noch gegessen, da ist ja soviel Chemie drin, dass die dinge nicht schlecht werden können. Und selbst gemachte Grillsoßen koche ich in kleinen Gläsern und Flaschen ein, die halten so auch ohne Zusatzstoffe lange Zeit. 9. Aus Knochen und Gemüßeschalen etc. mache ich Suppen und Fonds. In der Eiswürfelform gefroren halten die lange und sind je nach bedarf gut im gefrorenen Zustand dosierbar. 10. Reste, die ich überhaupt nicht weg bekomme oder verarbeiten kann, verteile ich bei den Nachbarn (z.B. wenn es in den Urlaub geht).
  1. Gabriele (Kunstmalerin & Buchautorin): Bei mir werden keinerlei Lebensmittel verschwendet oder weggeschmissen. Ich lebe im 5. Jahr vegan, kaufe alles in meinem Bioladen in Stuttgart-Feuerbach, wo es seit 1.1.14 nicht mal mehr Plastiktüten gibt. Ich habe eine Getreidemühle, kaufe keimfähiges Bio-Getreide, esse mit meinem Mann jeden Morgen Frischkornbrei mit Ölsaaten, Nüssen und frischem Obst. Morgens bereite ich meinem Mann noch einen Rohkostsalat zu, dazu gibt es Vollkornbrot aus frisch gemahlenem keimfähigen Bio-Getreide, das ich sowohl selbst mahle, als auch das Brot selber backe (bevorzugt Roggenbrot mit 3-Stufen-Sauerteig) Abends koche ich etwas Warmes. Nudeln mache ich überwiegend selbst, ebenfalls Pizza-, Strudel- und Quicheteige… Gemüsereste trenne ich in Kompost und Gemüserest. Die Gemüsereste schneide ich sehr klein und trockne sie in mit Butterbrotpapier ausgelegten Auflaufformen auf unserem Ofen oder im Dörrautomaten bei 42 Grad. Die knochentrockenen Gemüsereste sammle ich in einem Glas und bereite daraus Instant-Gemüsebrühe und/oder Kräutersalz. Sollte ich vom selbst gebackenen Brot mal Reste haben, was so gut wie nie vorkommt, so schneide ich es klein, trockne es und mache daraus Semmelbrösel. Im Sommer haben wir auch viel frisches Gemüse aus dem eigenen Garten. Ach ja, und der Kompost – der wird gesammelt und als Torf in den Garten eingebracht. Insofern erzeugen mein Mann und ich absolut gar keinen Müll und keine Verschwendung in Sachen Lebensmittel! Das darf jeder über mich erfahren (Stadt aus der Du kommst, Alter etc.) Ich schreibe vegane Kochbücher und lebe im 5. Jahr vegan siehe www.gabrielelendle.com
  1. Marius (München): Ich habe einen Aushang für den Hauseingang verfasst, auf dem sich Nachbarn eintragen können, die gerne Lebensmittel mit mir und untereinander teilen möchten, damit diese nicht sinnlos verderben.
    Der Aushang kann hier heruntergeladen werden:

*Das müssen wir nunmal schreiben: Wir haben die Datei (Open Office-Dokument) problemlos öffnen können, übernehmen aber keine Haftung für eventuell durch sie verursachte Probleme auf anderen Betriebssystemen/mit anderen Programmen. Die Inhalte verantwortet Marius D. Falls jemand direkten Kontakt zu ihm aufnehmen möchte, leiten wir entsprechende Mails gerne an ihn weiter.

* Hinweise: Magazin für Restkultur übernimmt keine Haftung für die von den Teilnehmern gemachten Vorschläge. Nutzer und Leser dieser Seite müssen insbesondere in Hinblick auf das MHD im Einzelfall beurteilen, ob die vorliegenden Lebensmittel (besonders Fleisch, Fisch und Milchprodukte), ohne Bedenken verzehrt werden können.  Wir bewerten/beurteilen die Vorschläge nicht nach vegetarisch/veganen/ökologischen Gesichtspunkten, sind aber bestrebt, Nachhaltiges in besonderer Weise zu berücksichtigen/ethisch vertretbare Maßstäbe anzulegen.  |  Die Tipps und Meinungen geben die Meinungen unserer Leser und nicht zwangsläufig die der Redaktion von Magazin für Restkultur wieder.  |  Wir bitten um Verständnis, wenn Vorschläge nicht oder nicht sofort aufgenommen werden. | Wir behalten uns Korrekturen/Kürzungen/Änderungen vor.  | Irrtümer sind natürlich vorbehalten. | Die Reihenfolge stellt keine Bewertung dar und erfolgt nach Eingang der Vorschläge. | Alters- oder Ortsangaben nur auf Wunsch. | Von Zeit zu Zeit präsentieren wir einzelne Beiträge auf der Titelseite. 

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© Magazin für Restkultur 2014

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