
Restkultur-Projekt des Monats
Zahlreiche Engagierte haben den mühsamen Kampf gegen die Wegwerfgesellschaft aufgenommen oder befassen sich ganz einfach mit dem »Rest«. Wir haben uns für den Zeitraum von 15 Monaten regelmäßig auf die Suche nach ihnen begeben. Auf welche Schwierigkeiten stoßen die Initiatoren, welche Erfolge können erzielt werden und welche Erfahrungen machen sie dabei? Einen Monat lang haben wir Antworten und Konzepte entsprechender Akteure für sich sprechen und als »Restkultur-Projekt des Monats« in den Vordergrund treten lassen.

Zahlreiche Engagierte haben den mühsamen Kampf gegen die Wegwerfgesellschaft aufgenommen oder befassen sich ganz einfach mit dem »Rest«. Wir haben uns für den Zeitraum von 15 Monaten regelmäßig auf die Suche nach ihnen begeben. Auf welche Schwierigkeiten stoßen die Initiatoren, welche Erfolge können erzielt werden und welche Erfahrungen machen sie dabei? Einen Monat lang haben wir Antworten und Konzepte entsprechender Akteure für sich sprechen und als »Restkultur-Projekt des Monats« in den Vordergrund treten lassen.
#14 | Restkultur-Projekt des Monats, Oktober 2015:
»Repair Café Offenbach«
Betreiber/in: | Kai Kotzian, Offenbach |
Typ: | Projekt |
Seit: | Dez. 2014 |
Schwerpunkt(e): | Repair Café |
Selbstbeschreibung:

„In welcher Art von Gesellschaft möchte ich gerne leben?“, habe ich mich irgendwann gefragt und festgestellt, dass mir ein Gesellschaftsmodell vorschwebt, in dem es nicht immer darum geht, immer weiter zu wachsen und zu konsumieren. Es ist mir wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Menschen die Dinge, die sie kaufen, auch wertschätzen – deshalb habe ich das Repair Café in Offenbach gegründet. Ich möchte aber auch dafür sensibilisieren, dass Produkte für die jemand Arbeits- und Lebenszeit für die Entwicklung und Herstellung eingesetzt hat, repariert und eben nicht einfach weggeschmissen werden. Wichtig ist mir mir aber auch, Menschen aus der Region zusammenzubringen, die Lust haben, ihre Kenntnisse weiterzugeben.

In einem Repair Café treffen sich Menschen, die bestimmte handwerkliche oder technische Fähigkeiten haben, mit Menschen, die kaputte Geräte besitzen und diese gerne unentgeltlich reparieren lassen möchten, es aber selber nicht können. Was nicht heißt, dass sie einfach Dinge zum Reparieren abgeben und sie dann irgendwann wieder abholen – es geht um das gemeinsame wieder Instandsetzen und gewissermaßen auch um den Begriff der Nachbarschaftshilfe! Es muss beispielsweise nicht unbedingt ein ausgebildeter Elektriker sein, der seine Kenntnisse vermittelt. Wenn jemand sich also Wissen darüber angeeignet hat, wie man Kameras repariert, ist er genauso willkommen mitzumachen! Wir haben das Glück, dass wir um die 20 „Experten“ gefunden haben, die sich mit ihren Fertigkeiten einbringen möchten.

Schön ist es dann, wenn wir eimal im Monat zu einem Repair Café mit einem entsprechenden anderen Schwerpunkt einladen können. Das Repair Café in Offenbach ist außerdem eine praktische Ausprägung der Transition Town-Bewegung! Dort geht es ja um Regionalität, um nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und um die Reduzierung von Konsum und seinen Folgen. Wir laden jeden herzlich ein, bei uns vorbeizuschauen und Geräte zum Reparieren mitzubringen.
Wir bedanken uns bei Kai Kotzian für die Teilnahme.
Du betreibst auch ein interessantes Projekt oder kennst eine interessante Seite? Dann lass uns das einfach unter Mitmachen wissen!
©Text/Fotos: Kai Kotzian.