
Raphael Fellmer über …
Raphael Fellmer lebt seit 2010 im Geld- und Konsumstreik. Kein Konsum – keine Reste, kann die Formel lauten, die uns daher in besonderer Weise natürlich interessiert. Wir haben mit ihm gesprochen und ihn gebeten, spontan auf von uns vorgegebene Begriffe einzugehen. Diese sind so gewählt, dass sie nur vordergründig weder mit Geld noch mit Resten zu tun haben. Dennoch bieten sie die Möglichkeit, einen Bezug dazu herzustellen – und uns, eine alternative Form uns diesem Thema zu nähern. In unregelmäßigen Abständen stellen wir auf Magazin für Restkultur Raphael Fellmers Antworten vor, die interessante Einblicke erlauben und auf besondere Weise erklären, was den Konsumkritiker antreibt. Diesmal:
… Unabhängigkeit:
Ich glaube, dass wir uns allesamt in einer Scheinunabhängigkeit befinden, weil wir meinen, dass wir ja alles mit Geld bezahlen können und so von niemanden mehr abhängig sind. Aber das ist ein Trugschluss, eine Illusion. Wir sind in der heutigen, globalisierten Welt viel mehr von unseren Mitmenschen abhängig – abhängig im Sinne von verbunden. Wir leben auf dieser Erde nur aufgrund dieser wunderbaren Koexistenz mit anderen Menschen und sind ja momentan noch sehr von diesem System, von diesem Überfluss, von dem wir ja nicht abhängig sein wollen, trotzdem abhängig. Aber es ist nur ein Schritt, bis wir da sind, wo wir sein wollen: Nämlich, dass wir unabhängig von der Überfluss- und Überproduktionsgesellschaft mit ihren umweltzerstörerischen Anbau- und Produktionsmethoden sein können, um in noch größerer Verbundenheit mit der Natur zu leben.
Wir danken Raphael Fellmer für die Antwort.
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