
5 Fragen an Romana Menze-Kuhn, deren Kunstwerk versehentlich »entsorgt« wurde
Mit ihrer Installation »Behausung 6/2016« hat die Eschborner Künstlerin Romana Menze-Kuhn auf unseren Umgang mit der derzeitigen Flüchtlingskrise aufmerksam machen wollen. Skulpturähnliche Objekte, die sie aus Rettungsdecken formte, sollten im Altarraum der evangelischen Philippuskirche in Mannheim an »verdecktes Menschliches« erinnern. Von dieser künstlerischen Deutung wohl gänzlich unberührt, hat das Reinigungspersonal einen Teil der Installation in der letzten Woche kurzerhand in den Müll befördert. Wir haben der Künstlerin fünf Fragen rund um dieses Ereignis gestellt, das sie weit über Mannheim hinaus bekannt gemacht hat.
1. Frau Menze-Kuhn, Ihr Kunstwerk ist vom Reinigungspersonal der Mannheimer Philippuskirche versehentlich »entsorgt« und teilweise zerstört worden. Was haben Sie gedacht, als Sie davon erfuhren?
2. Haben Sie sich mit den betroffenen Mitarbeitern darüber unterhalten, wie es dazu kommen konnte? Wir nehmen an, dass nicht nur Sie tief betroffen sein dürften …
3. Ist die »Behausung 6/2016«-Installation in Teilen wieder rekonstruiert worden – oder musste sie zwangsläufig angepasst oder sogar gänzlich entfernt werden?
4. Die Installation greift ja das brennende Problem der Flüchtlingskrise auf – und landet in der Mülltonne. Diese ungewollte metaphorische Erweiterung Ihrer künstlerischen Absicht, ließe sich ja auch als boshafte Notiz dazu lesen, wie einige Menschen das Problem am liebsten für beendet erklärt wissen wollen, oder?
5. Zum Schluss, Frau Menze-Kuhn: »Ist das Kunst oder kann das weg«, hat sich als geflügeltes despektierliches (un)Wort gegenüber Nichtverstandenem und Künstlerischem etabliert. Wie gehen Sie mit diesem Unverständnis um, das Künstlern allzuhäufig begegnen dürfte?
Wir danken Frau Menze-Kuhn für die Antworten.

©Fotos: Romana Menze-Kuhn
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