Kommentar: Chemiewaffenreste

RESTKOMMENTAR, 20. August 2014
 100 Jahre nach den entsetzlichen Erfahrungen, die im Laufe des 1. Weltkriegs gemacht worden sind, bleibt die Erkenntnis: C-Waffen scheinen wohl noch zum Normalinventar“ zumindest einiger Staaten und Armeen zu gehören. Was das mit Resten zu tun hat? Nun: Wie die FAZ gestern meldete, sind die vorerst letzten Reste des syrischen Chemie-Waffenarsenals an Bord eines Spezialschiffes im Mittelmeer vernichtet worden. Diese an sich ja gute Meldung sagt allerdings mitnichten etwas über die technischen Fähigkeiten des Landes zur zukünftigen Herstellung dieser Waffen aus. Und ebenso wenig auch etwas darüber, ob die für die Produktion von Sarin, Senfgas und Co. benötigten Chemikalien nicht zum Teil wieder aus deutschen Chemiewerken stammen könnten. 188 Staaten haben zwar das von der Organisation für die Verhinderung Chemischer Waffen (OPCW) beschlossene Abkommen von 1997 ratifiziert, doch Ägypten, Nordkorea oder der Südsudan gehören bis heute nicht dazu. Bereits im Jahr 2012 hätten außerdem alle Chemiewaffenbestände vernichtet werden sollen – einige Staaten wie die USA oder Russland hängen dem Zeitplan noch weit hinterher. Übrigens: Die auf hoher See entstandenen Chemie-Reste der syrischen C-Waffen werden wiederum in Deutschland und in Finnland als Industriemüll entsorgt werden. 
Siehe auch: faz/taz/hna

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