Gewisse Rückstände von …

©ShoutOutLoud

… Antibiotika resistenten
Keimen in Bio-Fleisch.

Standpunkt | Kommentar
Das mit den Resten und Rückständen ist ja so eine Sache. Wohin auch immer wir unseren Blick richten, begegnen sie uns – und sorgen für gelegentliches Kopfschütteln. Zum Beispiel dann, wenn gewisse Rückstände Antibiotika resistenter Keime dort gefunden werden, wo sie nur bedingt (oder eher: gar nicht!) zu finden sein sollten. Nun zählen wir uns von Magazin für Restkultur zwar nicht zu den bekennenden Fleisch-Liebhabern und plädieren tendenziell eher für Fleischverzicht. Doch wenn, wie in einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung des Vereins ShoutOutLoud zu lesen, (siehe Artikel auf shoutoutloud.eu), im Bioland-Fleisch eines Frankfurter Bio-Supermarktes eben solche Keime zu finden sind, fragen auch wir uns, warum. Schließlich gelten (anders als in der konventionellen Massentierhaltung) besonders bei Bio-Produkten strenge Richtlinien, die den Einsatz von prophylaktischen Antibiotika untersagen*. Auf eben diese lassen die im Labor gefundenen Keime aber unter Umständen ja schließen – und damit auch auf die Gefahr, die diese für Menschen eventuell darstellen. Noch sind für die jungen Aktivisten einige Fragen offen: Haben sie es tatsächlich nur mit einem Zufall zu tun? Und was sagen die Verantwortlichen bei Bioland oder im Bio-Supermarkt dazu? Nicht nur wir sind gespannt darauf zu erfahren, welche Antworten sie finden werden, um in Kürze darüber zu berichten.

Schon jetzt ist aber klar: Genaues Hinschauen lohnt sich (in diesem Fall: leider) erneut auch bei Bio-Produkten. Diese sollten jedoch nicht zuletzt aufgrund ihrer höheren Preise ein Garant für einwandfreies und frei von Antibiotika resistenten Keimen freies Fleisch sein. Für ihren guten Ruf müssen die Hersteller übrigens nichts weiter tun, als kompromisslos Wort zu halten – damit über so Entdeckungen wie die von ShoutOutLoud nicht immer wieder zu lesen ist.

Fleisch
Genaues Hinschauen lohnt sich: Antibiotika resistente Keime im Labor
ShoutOutLoud (SOL)
Der Frankfurter Verein ShoutOutLoud (SOL) stellt ein breit gefächertes Aktionsprogramm auf die Beine. Die Themen Lebensmittelverschwendung stehen ebenso auf der Agenda der 12-köpfigen Gruppe wie plastikfreie Aktionstage oder die Osteuropahilfe, die zum Ziel hat, in der Ukraine zu helfen. Mit dem Aufkleber „Wir machen mit – kein Essen für die Tonne“ werden darüber hinaus Frankfurter Einzelhändler ausgezeichnet, die sich verpflichten, Lebensmittel davor zu bewahren, in der Mülltonne zu landen. Mehr Informationen unter: shoutouloud.eu


*Die Bio-Siegel-Verordnung aus dem Jahr 2001, die zum Teil weit weniger strenge Maßstäbe anlegt als Bioland oder Demeter, sieht zum Beispiel vor, dass „Tiere nur mit ökologisch produzierten Futtermitteln ohne Zusatz von Antibiotika und Leistungsförderern zu füttern sind“. 

©Foto: Mit freundlicher Genehmigung ShoutOutLoud

ME für magazin-restkultur.de | © Magazin für Restkultur 2014

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