Wir bitten in unseren Gesprächen wann immer möglich auch um eine Frage an uns – und machen den Interviewten zum Interviewer. Was wollen unsere Gesprächspartner über Magazin für Restkultur erfahren? Vielleicht sind es ja die gleichen Dinge, die auch unsere Leser von uns gerne wissen möchten. Wir stellen hier die bisher gestellten Fragen – und unsere Antworten – in chronologischer Reihenfolge vor. Ein Klick auf den Namen führt zum entsprechenden Beitrag auf Magazin für Restkultur. Ach, und Deine Frage an uns? Hinterlasse doch einfach einen Kommentar.
Peter Postleb (ehemaliger »Müllsheriff«, Frankfurt/M.) fragt:
Wie definieren Sie Reste?
Reste sind ja sehr häufig voller Ambivalenzen und nicht immer eindeutig einzuordnen. Wann ist ein Rest tatsächlich auch ein Rest? Vielleicht gelangen wir ja in den nächsten noch verbleibenden neun Jahren zu einer präziseren Einschätzung – Magazin für Restkultur geht ja Ende 2023 offline und erklärt sich selbst zum Rest. Bis dahin suchen wir nach Antworten auf Ihre Frage! »Im Gespräch mit Peter Postleb 02|2015«
 
Edgar Hagen (Regisseur) fragt:
Gibt es beim Geld auch Reste?
Eine überraschende Frage, Herr Hagen, mit der ich nicht sofort etwas anfangen konnte, wie Sie ja wissen. Es kommt ganz darauf an, welche Bedeutung wir Geld beimessen, stelle ich nach längerem Nachdenken fest. Als Tauschmittel, das einen gewissen Gegenwert verkörpert, entstehen allenthalben abstrakte Reste dieser Werte, die sich in Weggeschmissenem und Übrigbleibendem materialisieren. Wenn aber Geld als bare Münze verstanden wird, die wir in Händen halten, so scheint es, dass wir Geld immer restlos ausgeben. Was im Übrigen aber auch zu unserer Idee passt, uns in absehbarer Zeit mit einem Bettler/Obdachlosen auf Restgeld-Suche zu begeben … »Die Reise zum sichersten Ort der Erde, 02|2015«
 
Raphael Fellmer (Foodsharing) fragt:
Was habt ihr für ein Feedback seit dem Start von Magazin für Restkultur vor eineinhalb Jahren?
Schwer zu sagen, Raphael – dazu sind wir ja noch zu unbekannt und klein. Ich glaube aber, dass Außenstehende sich vielleicht fragen, »was wollen die von Magazin für Restkultur eigentlich – sind die jetzt eigentlich nachhaltig oder so?« Grundsätzlich gilt: Wir kümmern uns um den Rest, ohne eine spezielle Nachhaltigkeitsmission, was uns übrigens ziemlich frei macht, da wir ja kein Commitment haben. Was auch vielleicht ein bißchen irritiert und weshalb wir vielleicht nicht als »erwachsenes Magazin« betrachtet werden, ist dass bewusst auf Anzeigen verzichtet wird – das lehnen wir einfach ab. Es gibt nunmal keine Banner oder Anzeigen und wir Menschen sind es (vielleicht) nunmal gewohnt, dass uns immer etwas verkauft wird und wir erst dann sagen, dass etwas einen Wert hat, wenn die eigene Leistung sich in geldwerten Dingen widerspiegelt. Hoffentlich schaffen wir es aber irgendwann auch, eine Crowdfunding finanzierte Druckausgabe (natürlich auch ohne Anzeigen) zu veröffentlichen. Dazu kommt, dass wir sehr viele unterschiedliche Themen für ebenso unterschiedliche Interessengruppen aufmachen, womit wir uns nicht nur auf einen Punkt fokussieren können. Der Rest ist außerdem ziemlich ambivalent. Als Beispiel: Was bei den Upcyclern vielleicht unbedingt erwünscht ist, nämlich dass man aus vermeintlichen Resten etwas sinnvolles machen kann – ist ja bei Lebensmitteln ja genau das Problem. Jedenfalls hat noch niemand zu uns gesagt, »das ist voll für die Tonne, was die da machen« – was ja doch aber wieder irgendwie gut passen würde … »Fünf Fragen an … Raphael Fellmer 05|2015«
 
Michael Klumb fragt:
Wann kommt eigentlich die erste Printausgabe von Magazin für Restkultur raus?
RSTKLTR_magazin
Die erste Ausgabe von Magazin für Restkultur? Noch ist unsere mit Artikeln gefüllte Kompostpapiertüte nur ein Vorablayout.
Gute Frage – das wüsste ich auch gerne! Über die Entwurfsphase (siehe Bild) sind wir leider noch nicht gekommen und es ist mir auch unklar: Braucht die Menschheit noch ein Magazin und würde es sich denn auch verkaufen? Denn anders als beim bislang komplett einnahmefreien und „brotlose Kunst“-Online-Auftritt können wir es uns nicht erlauben (und auch gar nicht leisten), wortwörtlich für die Tonne zu arbeiten. Themen hätten wir ja allemal genug – nur kein entsprechend tragfähiges Konzept. Wir hoffen, dass wir in absehbarer Zukunft eine Crowdfunding-Kampagne anstoßen können. Dann wissen wir wohl, ob wir die Printausgabe angehen sollten. Aber es gehört dazu, dass wir Magazin für Restkultur erstmal treiben lassen und schauen was passiert! Es macht uns ja gewissermaßen auch freier, dass wir nicht unter einem wie auch immer gearteten Erfolgsdruck stehen.(Fünf Fragen an … Michael Klumb, Minimalist)
 
Stefanie Raysz (Earthship Tempelhof) fragt:
Wie bekommt ihr Aufmerksamkeit für eure Themen?
Um auf uns aufmerksam zu machen, sind wir als privat finanziertes Magazin darauf angewiesen, dass sich unsere Inhalte über soziale Medien oder per Empfehlung herumsprechen. Und bislang gelingt das auch ganz gut ohne Werbung, auf die wir ja verzichten wollen.Im Gespräch mit Stefanie Raysz rund um das »Earthship Tempelhof«

 

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