Wir bitten in unseren Gesprächen wann immer möglich auch um eine Frage an uns – und machen den Interviewten zum Interviewer. Was wollen unsere Gesprächspartner über Magazin für Restkultur erfahren? Vielleicht sind es ja die gleichen Dinge, die auch unsere Leser von uns gerne wissen möchten. Wir stellen hier die bisher gestellten Fragen – und unsere Antworten – in chronologischer Reihenfolge vor. Ein Klick auf den Namen führt zum entsprechenden Beitrag auf Magazin für Restkultur. Ach, und Deine Frage an uns? Hinterlasse doch einfach einen Kommentar.
Melissa Ferreira (Designerin aus Vancouver) fragt:
Habt Ihr vom Magazin für Restkultur vor, ein Personen- und Unternehmensverzeichnis all jener zu erstellen, die ihr interviewt habt?
Ja, wir haben ein Verzeichnis erstellt, in dem neben den Beiträgen und Personen, die wir vorstellen, auch ein Glossar mit Fachbegriffen zu finden ist. »Stoffreste? Fashion!, 3|2014«
 
Klaus Pichler (Fotograf) fragt:
Meiner Meinung nach wohnt gerade in aktuellen Zeiten der Beschäftigung mit Resten, der Wiederverwertung in Eigenregie, der Reparatur und dem Instandsetzen ein großes subversives Potenzial inne. Teilen Sie meine Einschätzung? Wie beurteilen Sie den subversiven Gestus der bewussten Beschäftigung mit Resten?
Als bewussten subversiven Akt würde ich die Auseinandersetzung mit Resten auf Magazin für Restkultur nicht unbedingt bezeichnen – habe aber auch nichts dagegen, wenn unsere Arbeit so aufgefasst werden würde. Aber gewiss: Auch wenn Reste erzeugen und irgendwann selber zum Rest werden, dem Wesen des Menschen ja immanent ist, gibt es Dinge, mit denen wir uns (zumindest in unserem Kulturkreis) wahrscheinlich lieber befassen. Mein Eindruck ist aber – und das lässt sich ja auch aus Ihrer Frage schließen –, dass es uns immer weniger gleichgültig lässt, welche Spuren und Reste wir hinterlassen. Als subversiv könnte allerdings verstanden werden, dass wir uns nicht in besonderer Weise als „nachhaltig“ oder als moralische Instanz verstanden wissen wollen. Es geht uns ja vorrangig nicht um die Bewertung von „gut“ oder „schlecht“, obgleich es bei Lebensmitteln oder anderen ökologisch herausfordernden Resteproblemen schwer fällt, nicht in diesen Kategorien zu denken. Es ist also gewiss etwas „abseitig“ (und vielleicht daher auch subversiv?), sich schwerpunktmäßig einzig diesem Thema zu widmen. Den „Rest“ als solchen – und das legt zum Beispiel auch Ihre Aussage zu „Reste sind für mich:“ nahe – gibt es ja möglicherweise gar nicht … Und jetzt wird es wohl wirklich subversiv!»Tutto quello che esiste è bello, 04|2014«
 
Hannes und Philipp (Restaurant »Die Lücke«, Weimar) fragen:
Verwertet ihr bei Magazin für Restkultur auch Reste oder liegt euer Interesse nur bei der Dokumentation von Restvorgängen?
Nein, wir selbst verwerten keine Reste oder stellen wie auch immer geartete Dinge mit ihnen an. Tatsächlich interessiert es uns nur zu wissen, was mit übrig gebliebenem sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht angestellt werden kann und welche Probleme dies möglicherweise verursacht. Eine sehr interessante – und arbeitsintensive Beschäftigung!»Sie werden eine Lücke hinterlassen, 08|2014«
 
Harald Welzer (Soziologe, Autor) fragt:
Was will Magazin für Restkultur?
Auf Magazin für Restkultur versuchen wir uns dem Rest in seinen vermeintlich positiven – wie auch negativen – Formen zu nähern und rücken damit den allzu häufig negativ konnotierten Restbegriff in ein hoffentlich anderes Licht. Der Restbegriff selbst ist allerdings starken kontextbedingten Schwankungen ausgesetzt – und mitunter ja auch ein Ergebnis eines gewissen verschwenderischen Konsums …»Im Gespräch mit Harald Welzer, 11|2014«
 
Stefan Schridde (Murks? Nein Danke!) fragt:
Inwiefern hat Magazin für Restkultur tatsächlich mit Kultur zu tun?
Wir denken im Sinne von Kultur an einen Ort, an dem wir den oft negativ konnotierten Restbegriff in einen anderen Kontext setzen. Dafür porträtieren wir den vielleicht hässlichen Rest ebenso wie die Reste, die sexy sein können – und zeigen die Bandbreite des Restes in allen ihren Erscheinungsformen. Und was klar ist: Dem Rest wohnt der Anfang (Stichwort Ressourcennutzung) sehr oft inne! Restkultur ist in diesem Sinne tatsächlich der Versuch, einer kulturellen Neuverortung des Restebegriffs – ohne wohlgemerkt, eine dogmatisch-vereinnahmende Haltung einzunehmen!»Fünf Fragen an Stefan Schridde, 11|2014«
 
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