Wir schreiben den 20. Juli 1969. Gebannt verfolgen knapp 600 Millionen Menschen auf der Erde das Geschehen an ihren Radio- und Fernsehgeräten. Schließlich ertönen Neil Armstrongs berühmt gewordenen Worte aus knapp 380.000 Kilometer Entfernung:»Ein kleiner Schritt für den Menschen – ein großer Sprung für einen … Müllsack.« Oder sagte er doch etwas anderes? Bevor wir möglicherweise zu einer weiteren Verschwörungstheorie rund um die Mondlandung beitragen, wollen wir ein bißchen Licht ins Dunkel bringen – und stellen dabei eine eher unbekannte Kuriosität von restkulturellem Interesse in den Vordergrund.
Reisen, die aus der schützenden Erdatmosphäre führen, sind nicht nur in technischer Hinsicht besonders anspruchsvoll und gefährlich – auf den Weg ins All hinterlässt der Mensch auch jede Menge Reste. Woran vielleicht niemand zu Beginn der Raumfahrt gedacht haben mag, entwickelt sich dabei zunehmend zu einem immer größer werdenden Problem. Über die unzähligen Fragmente und Raketenelemente, die bedrohlich um den Erdball kreisen, haben wir bereits unter »Zeit für die Weltraum-Müllmänner?« gesprochen. In gewisser Weise fühlt sich der Verfasser dabei an unser Vorgehen auf der Erde erinnert. Das Motto: »Die Probleme lösen wir später irgendwann«. Vielleicht. Anlässlich des 50jährigen Jubiläums von Apollo 11 holen wir uns also gewissermaßen Schwung bei diesem erdnahen Weltraumschrott, um in die eigentliche Umlaufbahn dieses Beitrages zu gelangen: ein unscheinbar weißer Sack, der nahe der Landekufen des Landemoduls»Eagle« zu sehen ist. Soweit bekannt, handelt es sich hierbei um das erste Foto, das Neil Armstrong bei seinem Besuch des erdnahen Trabanten machte.
Darauf zu sehen: der»Jettison Bag«. Bei diesem restkulturell besonders interessanten Artefakt handelt es sich wohl um den ersten extraterrestrischen … Müllsack! Man kann es amüsant oder es als »typisch menschlich« bezeichnen, doch irgendwohin müssen die Sachen ja schließlich, oder? Mondbewohner, die freundlich darum gebeten haben könnten, diesen Ort so zu verlassen, wie man ihn zukünftig anzutreffen hofft, sind wohl nicht anzutreffen gewesen. Zu hoffen bleibt indes, dass dies nicht den einen oder anderen Entsorgungsdienstleister auf abwegige Gedanken bringen möge. Schließlich wissen wir ja trotz der unzähligen Müllvermeidungs- und Wiederverwertungsoptionen auf unserem Planeten kaum wohin mit unseren Hinterlassenschaften. Wir finden: Der Mond oder andere Planeten sollten einfach keine Option sein.
Wissen wollten wir dennoch, was Neil Armstrong und Edwin Aldrin im Jettison Bag auf dem Mond zurückgelassen haben und haben bei der NASA deshalb nachgefragt. Dazu teilte uns ein Sprecher der Weltraumorganisation mit:
»Bevor sie nach draußen gingen, leerten sie die Urinbeutel in ihren Anzügen in Urinsammelbeutel, die sie dann in den Abwurfbeutel legten. Obwohl ich keine Details in den Checklisten oder in den Missionsprotokollen finden konnte, haben sie wahrscheinlich alle Objekte hinzugefügt, die sie nicht wieder verwenden würden, wie z.B. Verpackungen von dem Essen, das sie etwa zwei Stunden nach der Landung zu sich nahmen.«
Übrigens: Wer sich dafür interessiert, welche Dinge wir Menschen außerdem noch auf dem Mond hinterlassen haben, findet eine Liste dazu unter »Catalogue of Manmade Material on the Moon«.
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