»Mein liebstes Privileg ist, dass ich Menschen inspirieren kann!«
– Valentin Thurn im Gespräch mit Magazin für Restkultur –
[10|14] Anlässlich des diesjährigen Welternährungstags trafen wir den Taste the Waste-Regisseur Valentin Thurn bei einer Podiumsdiskussion in Mainz. Das gab uns nicht nur Gelegenheit, über Urban Gardening, Lebensmittelwertschätzung oder seinen neuen Film 10 Milliarden zu sprechen. Wir gaben außerdem zehn Sätze vor – und überließen ihm den Rest …
1. Am meisten ärgere ich mich, wenn …
… ich, wie am letzten Sonntag, immer noch sehe, wie viel ein Bauer nach dem Abernten alles auf den Feldern übrig lässt. Da kriege ich immer wieder die Krise. Wir sind deshalb zur Nachlese bei diesem Bauern gewesen und haben Kürbisse abgeholt, um sie in der Stadt zu verteilen.
2. Ich freue mich aber auch darüber, dass …
… Foodsharing so ein Riesenerfolg ist und nach zwei Jahren knapp zwei Millionen Besucher auf der Seite waren. Mehr als 7.000 Foodsaver wenden viel Zeit dafür auf, Lebensmittel zu retten – retten aber nicht nur Kilos, sondern bewegen auch etwas in den Köpfen der Unternehmer, die so darüber nachdenken, nicht mehr soviel wegzuschmeißen. Das macht mich ganz besonders stolz – mehr als alle Zuschauerzahlen in den Kinos!
3. Eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird und vielleicht nervt, …
… gibt es einfach nicht. Aber mit dem neuen Film Zehn Milliarden rechne ich mit einigen nervenden Fragen, da der Film anders als Taste the Waste den Finger in eine ganz andere Wunde legt und wir beispielsweise auch über den Fleischkonsum darin reden werden.
4. Nächstes Jahr um diese Zeit wäre ich glücklich, wenn …
… wir viele Zuschauer für unseren neuen Film gehabt haben und mein Projekt Taste of Heimat so erfolgreich läuft, dass ich mehr Zeit für die Familie habe.
5. Die beste Initiative, die mir in letzter Zeit begegnet ist, heißt …
… Food Loop. Mit einer App, die diese Gruppe ins Leben gerufen hat, ist es hoffentlich bald möglich, dass Kunden automatisch über Produkte informiert werden, die sich kurz vor dem Ablaufdatum befinden und daher günstiger sind. Gut finde ich ohnehin alles, was irgendwann dazu beiträgt, dass Foodsharing überflüssig wird.
6. Meine Meinung würde ich am liebsten …
… dem neuen Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Christian Schmidt sagen. Aus der Kampagne Zu gut für die Tonne könnte man etwas viel größeres machen – wenn er Beratung benötigt: Ich würde ihm gerne helfen!
7. Ich kann es nicht leiden, wenn …
… das Bevölkerungswachstum als Vorwand für Geschäftsinteressen herhalten muss.
8. Mein liebstes Privileg als Prominenter ist, dass …
… ich Menschen inspirieren kann! Das motiviert mich und gibt mir Antrieb!
9. Mich wird man eines Sonntags nicht beim …
… Autofahren sehen – ich habe mein Auto verkauft!
10. Über meinen neuen Film 10 Milliarden verrate ich heute schon, …
… dass es der vielleicht komplexeste Film ist, den ich je gemacht habe. Außerdem wird es einige ziemlich futuristische Einblicke in die Landwirtschaft von Morgen geben wird, die auch auf mich ziemlich eigenartig gewirkt haben – aber mehr wird nicht verraten!
Schätzungen zufolge werden im Jahr 2050 um die zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben – und ernährt werden müssen. Auf welche Probleme wir dabei stoßen, aber auch welche Lösungen gedacht werden können, stellen Valentin Thurn und Stefan Kreutzberger in ihrem Buch „Harte Kost“ vor. Im Frühjahr nächsten Jahres schließlich kommt der Film „10 Milliarden“ in die Kinos.
Harte Kost Wie unser Essen produziert wird – Auf der Suche nach Lösungen für die Ernährung der Welt 320 Seiten | € 16,99 [D] | € 17,50 [A] | CHF 24,50
ISBN: 978-3-453-28063-2 Das Buch erscheint im Ludwig-Verlag am 10. November 2014
Zur Person
VALENTIN THURN
Valentin Thurn (50), Stuttgart
Dokumentarfilmer, Nominiert für den Deutschen Fernsehpreis (2006), Umwelt-Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe für Taste the Waste (2011)
Reste sind für ihn: Leckere Grundlage für ein neues Gericht
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