Big Trash Animals: »Es gibt keinen guten Müll« | »There is no good waste«

Bordalo Segundo: Graffitti Hase
©Bordalos Kunst: Murals aus Müll
Bordalo Segundo, der im Portugiesischen Lissabon beheimatet ist, benötigt knapp eine Woche, um je einen seiner Big Trash Animals auf Wände und Fassaden zu installieren, lässt er uns auf Nachfrage wissen. Wer mit aufmerksamen Augen durch Lissabon, aber auch durch Berlin oder Baku schreitet, stößt ja vielleicht auf eines seiner wundersamen Wesen. Es lohnt ein genauer Blick darauf. Denn was aus der Ferne vielleicht wie ein ausdrucksstarkes Tier-Graffiti wirken mag, entpuppt sich bei genauem Hinsehen als eine Ansammlung kunstvoll arrangiertem und bunt bemaltem Mülls. Der Betrachter sieht sich also unvermittelt seinen eigenen Wohlstandsresten ausgesetzt: aus den teils lebendig, teils traurig-verlassen wirkenden, überdimensionalen Tierkörpern ragen schließlich ausgediente Karosserie-, Elektronik- oder Haushaltsgegenstände, aber auch Plastikfolien und anderer Müll, die Bordalos Figuren eine besondere Plastizität und dramatische Wirkung verleihen. So bemerkenswert also die Kunst Bordalos ist – so unmissverständlich macht sie auf den gewaltigen Müllausstoß in unseren modernen Gesellschaften aufmerksam. Dass er ausgerechnet Raupen, Frösche oder auch Ratten und Vögel zum Leben erweckt, entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie. Ob er denn nur positive Reaktionen erntet oder ob sich auch kritische Stimmen zu Wort melden, wollen wir von ihm wissen. »Ein bißchen von allem«, sagt er uns. »Aber es ist doch auch schön, die unterschiedlichsten Gefühle damit hervorzurufen, oder?« Bordalo Segundo, native in Portuguese Lisbon, needed less than a week to install each one of his Big Trash Animals on walls and facades, he lets us know on demand. Who walks with attentive eyes of Lisbon, but also by Berlin or Baku, pushes perhaps on one of his wondrous beings. It is worth looking out. For what may perhaps seem like an expressive animal graffiti from afar, turns out on closer inspection as a collection artfully arranged and colorfully painted garbage. The viewer feels so exposed suddenly his own prosperity remains: From the partly alive and partly sad to leave acting, oversized carcasses eventually protrude disused bodywork, electronics and household items, as well as plastic sheeting and other waste, that give Bordalos figures a special plasticity and dramatic effect. As remarkable as that is the art Bordalos is – so clearly it makes attention on the huge waste emissions in our modern societies. That he awakened just caterpillars, frogs or rats and birds to live, is not without a certain irony. Did he reaps only positive reactions or whether critical voices to speak up, we want to know from him. „A bit of everything,“ he tells us. „But it’s great nonetheless evoke the most varied emotions so that, right?“
Filmtipp: »Es gibt keinen guten Müll«
Der Fernsehsender arte hat den portugiesischen Künstler Anfang des Jahres portraitiert und stellt Teile seiner bemerkenswerten Arbeit vor. »Es gibt keinen guten Müll«, sagt Bordalo Segundo irgendwann während der kurzen, aber sehenswerten Reportage »Tracks« . Dann stapft er auch schon über eine Abbruch- und Geröllhalde und begibt sich auf die Suche nach eben diesen achtlos weggeworfenen Artefakten. Um aus ihnen beeindruckende und gleichsam bizarre Murals zu gestalten. The television station Arte has portrays the Portuguese artist the beginning of the year and presents some of its remarkable work . “ There is no good garbage ,“ says Bordalo Segundo sometime during the brief but interesting essay titled »Tracks« . Then he trudges already a demolition and scree and embarks on the search for these very carelessly discarded artifacts. In order to make out of them impressive and as bizarre murals.

©Fotos: Mit freundlicher Genehmigung Bordalo Segundo | Courtesy Bordalo Segundo

ME für magazin-restkultur.de | © Magazin für Restkultur 2015

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